Wie entsteht eine Fantasy-Karte?
Wie entsteht eine Fantasy-Karte?
In Fantasyromanen werden oft neue Welten erschaffen. Und tatsächlich sagt eine Landkarte hier oft mehr als tausend Worte Beschreibung. Für uns als Gestalter solcher Karten ist es immer ein spannender Prozess, die Vision des Autors auf Papier, Pergament oder Papyrus zu bannen. In der Regel erhalten wir dazu vom Schriftsteller eine grobe Skizze und Angaben des Verlags, wie die Karte aussehen soll.
Dieses Vorher-Nachher lässt sich sehr gut an einem Beispiel zeigen. In diesem Fall geht es um eine Romanreihe des Autors Martin Alexander (erschienen im Luebbe-Verlag), die in der Welt ROYUM spielt.
Der kreative Weg vom Wort zum Bild ist übrigens nicht nur für den Designer spannend, sondern vor allem auch für den Autor. In der Regel sind gute Schreiber nicht zwingend auch gute Zeichner (es gibt Ausnahmen – siehe Tolkien). Die Vorlagen, die wir erhalten, sind also oft krakelige Wuselbilder – und nur selten so aufgeräumt wie diese Entwürfe von Martin Alexander. Dazu werden meist seitenweise Beschreibungen geliefert bis hin zu Details wie Meeresströmungen, Klima- und Vegetationszonen, die sich auf einer Gesamtkarte nur selten darstellen lassen. Und zu jeder Karte gehören natürlich Elemente wie Titel, Legende, Skalierungsleiste oder Windrose. Soweit die Basics. Der krönende Abschluss folgt mit den Schmuckelementen, z.B. Bildern von Schiffen oder Fischen auf den Meeren, Wappen für die Städte oder Länder und dergleichen mehr. The sky is the limit!
Doch mit etwas Glück – und viel Spaß bei der Arbeit – entsteht am Ende eine visuelle Orientierung für den Leser, die ihm die Reise durch das Buch erleichtert. Martin Alexander schrieb beim Anblick seiner Karte: »Beim ersten Anblick der fertigen Karte hat mein Fantasy-Nerd-Herz höher geschlagen!« Das ist sicher das größte Lob für jeden Kartenzeichner ...
Hier findet Ihr den persönlichen Blog von Martin Alexander. Danke für Deine lieben Beiträge, Martin!